Die letzten beiden Aebte erhielten ein gemeinsames, sehr einfaches, noch jetzt erhaltenes Denkmal auf dem späteren Kirchhofe in dem ehemaligen Klostergarten. Auf der Vorderseite des Steines liest man die Denkschrift auf Carl Kaspar, geboren am 1. Mai 1736 zu Reuthe, gestorben am 5. August 1803; auf der Rückseite:
„Hier ruhet der hochwürdigste Herr August Zwiebelhofer, Prälat
und Abt zu Thennenbach, geboren zu Rastatt den 27. Juni 1749.
Er starb den 22. März 1806.
Ein Mann voll Eifer für das Gute
Wohl ihm, daß er schon ruhte
Denn nach einem Mondenlauf
Hob man alle Klöster auf.”
Grabstein Abt Zwibelhofer Detailansicht

Vorstehender Holzschnitt stellt die Klostergebäude und die Kirche dar, wie sie unter dem Abte Leopold Münzer (1724 – 1754) umgebaut worden sind. In der Series Abbatum Tennebacensium wird nämlich bei diesem Abte bemerkt: Sub hoc praesuie modernum Tennebacense Monasterium e fundamentis erectum. Und für dieses stattliche Kloster war, mit dem allen Cisterziensern eigenen Sinne für Naturschönheiten, ein anmuthiges, von dicht belaubten Waldhöhen umgebenes Thal erwählt, wie zu dem ernsten, beschaulichen Leben dieses Ordens geschaffen.
Gegenwärtig steht an dieser durch Jahrhunderte Gott geweihten Stätte nur noch ein Wohnhaus, jetzt Wirtschaft zum Engel, mit einem Oekonomiegebäude, ebenso die im Holzschnitt verzeichnete, früher mit einem anderen Baue verbundene Kapelle, welche im edlen gothischen Baustyle des 14. Jahrhundert ausgeführt und im Ganzen noch gut erhalten ist, doch ohne Thurm. Nach Dr. Heinrich Schreiber (Schreiber, Beitr. Zur Gesch. der Stadt Freiburg, im Freib. Adreßkalender v. J. 1863. – Die erwähnte Zeichnung v. Röder’s kam leider nicht in den Buchhandel, hoffentlich ist die Steinplatte noch vorhanden.) ließ Ritter Bruno v. Hornberg dieselbe im Jahre 1310 erbauen, und um darin einer täglichen Messe sicher zu sein, vergab er mit Friedrich v. Hornberg noch einen Hof nebst Gütern an die Abtei. Im Jahr 1821 hat der vor einigen Wochen verstorbene Freiherr Carl Christoph v. Röder ein größeres Blatt auf Stein gezeichnet, welches sowohl eine Ansicht von dieser Kapelle, als von der Rückwand der Kirche mir dem großen Spitzbogenfenster und von einem Theile des Klosters gibt.
Es wäre ein Act der Gerechtigkeit und der Pietät, wenn in dem Innern der Kapelle der zopfige und Baufällige hohe Altar, welcher das schöne Fenster ganz bedeckt, durch einen passenden niederen ersetzt, die an den Seitenwänden befindlichen Nischen mit schönen gothischen Einfassungen durch Bilder geziert, und die noch vorhandenen Bänke repariert und um zwei oder drei vermehrt würden. Dann könnte von dem Curatgeistlichen in Emmendingen wieder zeitweilig das hl. Meßopfer dort dargebracht werden, und freudig würden sich die zahlreichen zerstreuten Katholischen jener Gegend dazu, wie zu Privatandachten und geistlicher Erquickung versammeln.
Unmittelbar an dieser Kapelle auf einer Terrasse befindet sich der Gottesacker mit vielen Grabhügeln, fünf noch aufrechtstehenden Denkmälern, wovon das oben erwähnte für die beiden letzten Aebte, und an der oberen Einfassungsmauer eine Nische mit einem Crucifixe (Ein zweites, sehr altes, ist von anderswo daneben lose an die Wand gelehnt!) und den Seitenfiguren Johannes und Mariä, sämmtliche in kläglichem Zustande, wie trauernd über den Verfall der schönen Gottesanstalt und die Gleichgiltigkeit der Gegenwart.

Bildquelle: Peter Keiluweit 24.04.2004