Dank erhaltener Aufzeichnungen ist es heute noch möglich die Geschichte des ehemaligen zisterziensischen Frauenkloster Wonnental von mindestens 1242 bis 1806 zu erfahren. Maßgeblich dafür sind zwei erhaltene Bücher des Beichtvaters Konrad Burger, welche auf dieser Seite im originalen Text, jedoch in moderner Schrift lesbar sind.
Konrad Burger wurde 1613 in Freiburg geboren und lebte bis 1680. Er unternahm eine mehrjährige Reise und dokumentierte diese in seinem Werk Itinerarium (oder: Raisbüchlein). Das Buch ermöglicht einen detaillierten Einblick in sein Leben und gibt uns eine geschichtliche Momentaufnahme des Klosters Wonnental.
Angekommen im Kloster Wonnental sammelte er die Unterlagen des Klosters und erstellte daraus die Chronik der Äbtissinnen. Hierbei listete er Informationen zu den Äbtissinnen auf und fügte eine Notanda der regionalen, wie überregionalen Geschehnissen hinzu. Sei es als Beispiel eine notierte Hungersnot zu Zeiten der fünften Äbtissin Caecilia, ein vom Himmel herabfallender Stein im Jahre 1492 zu Lebzeiten der 19. Äbtissin Ursula II. von Neüwenfelß oder eine Notiz zu Kaiser Maximilius, welche er mit einem Vermerk über Martin Luther ergänzte: „Umb dise zeit hatt der Martin Luter shon angefangen mit dem Teüfel sein neüwe Ketzerey zu schmiden“.
Nach dem Ableben Konrad Burgers gab es bis zur Säkularisation noch fünf weitere Äbtissinnen im Kloster. Das Wirken der Frauen wurde von Dr. Engelbert Krebs recherchiert und niedergeschrieben. Herr Krebs ist ein Angehöriger der Familie Krebs, aus welcher die letzte Äbtissin Maria Benedicta Krebs stammte. Nach der Auflösung des Klosters hatte Äbtissin Maria Benedicta Krebs historisch wichtige Unterlagen gerettet und verwahrt. Diese dienten Herrn Dr. Krebs als Quelle und ermöglichen es uns, die Geschichte des zisterziensischen Kloster Wonnental zu erfahren.